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Erkrankungen des Auges
mit freundlicher Genehmigung des
Westie-Forums
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Konjunktivitis - Bindehautkatarrh
Entzündliche Veränderungen an der
Bindehaut gehören zu den häufigsten
Augenerkrankungen.
Kardinalsymptom (Hauptsymptom) bei
allen Erkrankungen der Bindehaut ist
das "rote Auge". Im Weiteren zeigen
sich Augenausfluss, enge Lidspalte,
Blinzeln, Reiben.
Follikelkatarrh
Die Konjunktivitis follicularis
zeigt sich mit einem himbeerartigen
Anschwellen an der Aussenfläche der
Nickhaut.
Querschnitt eines Auges
Hornhaut: Durchsichtige,
klare Schicht
Bindehaut: Bedeckt als Schutz die Innenseite der
Lider und den vorderen Bereich des
Augapfels bis zur Hornhaut.
Lederhaut: Äußere weiße Augenbegrenzung.
Augenkammer (vordere und hintere):
Mit Kammerwasser gefüllt
Iris: Wirkt als Blende des
optischen Systems und verändert die
Pupillengrösse
Ziliarkörper: Produktion des
Kammerwassers
Linse: Durch feine Fasern am
Ziliarkörper befestigt, bündelt sie
Lichtstrahlen auf der Netzhaut.
Glaskörper: Gallerartige
Masse vor der Netzhaut
Netzhaut: Mit den
Sehrezeptoren, Stäbchen und Zapfen.
Sehnerv: Überträgt die
Informationen der Sehrezeptoren ans
Gehirn
Hornhauterkrankungen:
Keratitis sicca (trockenes Auge)
Das "trockene Auge", eine häufige
Erkrankung bei kleineren
Hunderassen, kennzeichnet sich durch
einen Mangel an Tränenflüssigkeit,
die im Alter signifikant zunimmt.
Hierbei können ein oder beide Augen
betroffen sein.
Dieser Mangel führt zum Austrocknen
der Bindehäute und der Hornhaut und
kann bei Nichtbehandlung zur
Erblindung des Hundes führen.
Die Folgen eines "trockenen Auges":
-
Chronische Bindehautentzündung
-
Hornhautentzündungen bis zu
-
Hornhautgeschwüren
-
Transparenzverlust der Hornhaut.
Die Erkrankung kann erblich bedingt oder
erworben sein.
Die erblich bedingte Variante tritt
oft in Verbindung mit
immunvermittelten Erkrankungen, wie
Atopie, Hypothyreose, Morbus
Cushing, systemischer Lupus,
rheumatoider Arthritis, Diabetes
mellitus, chronischer Hepatitis oder
Pemphigus, auf.
Ebenso können Störungen der
Sexualhormone ursächlich oder in
Verbindung mit dem "trockenen Auge"
in Erscheinung treten (Kastration,
Geburt oder Säugeperiode).
Spezifische Ursachen können in einer
vorangegangenen Staupeinfektion oder
auch verschiedener
Medikamentengaben, wie
beispielsweise Sulfonamide, zu
finden sein.
Welche Funktion hat die
Tränenflüssigkeit?
Ein gesundes Auge (Mensch und Hund)
ist durch die Tränenflüssigkeit
feucht, glatt und glänzend. Die
Flüssigkeit wird in mehreren
Tränendrüsen am Auge gebildet und
erfüllt wichtige Aufgaben wie die
Ernährung der Hornhaut, sie bietet
Schutz vor Infektionen und sorgt für
eine Reinigung von Staub und Schmutz
durch den Lidschlag.
Das gesunde Hundeauge hat somit eine
klare, durchsichtige und ohne
Auflagerungen behaftete Hornhaut.
Ist die Versorgung der
Tränenflüssigkeit gestört, wird also
zu wenig oder womöglich keine
Tränenflüssigkeit mehr produziert,
trocknen Hornhaut und Bindehaut aus.
Die Hornhaut wird sichtlich matt,
uneben und stumpf, der daraus
resultierende Schleim und
anhaftender Schmutz und Bakterien
führen dann schnell zu schweren
Entzündungen.
Bei einem unbehandeltem "trockenen
Auge" kommt es zu einer stetigen
Verschlechterung. Die Tränendrüsen
verlieren teilweise vollständig die
Fähigkeit Tränenflüssigkeit zu
produzieren. Diese ständige Reizung
des Auges führt letztendlich zur
völligen Erblindung.
Symptome
Die Symptome sind leider nicht immer
typisch und ähneln zu Beginn denen
einer normalen Bindehautentzündung.
Folgende Symptome können erste
Anzeichen für ein „trockenes Auge“
sein:
Im fortgeschrittenen Stadium:
-
Stumpfe und trockene Hornhaut
-
Ablagerung von Pigment auf der Hornhaut
-
Sehstörungen bis zur Blindheit
Diagnose
Ein sicheres Mittel zur Diagnose des
„trockenen Auges“ ist der so
genannte „Schirmer Tränentest“ (STT).
Mit diesem Test wird binnen 60
Sekunden die Menge der
Tränenflüssigkeit die in dieser Zeit
produziert wird zuverlässig
gemessen.
Ein kleiner, saugfähiger Papierstreifen (Messtreifen)
wird in den unteren Bindehautsack
eingehängt und für eine Minute dort
belassen. Die Höhe der Benetzung
dieses Streifens ist das Maß für die
Tränenproduktion.
Therapie
Wird ein "trockenes Auge"
diagnostiziert, so wird meist eine
medikamentöse Behandlung
eingeleitet, die es zum Ziel hat
eine eventuell vorliegende Infektion
auszuheilen. Dauerhaft wird versucht
die natürliche Tränenproduktion
wieder anzuregen.
Sofortige Erleichterung verschafft
man dem Hund mit der Gabe von
künstlicher Tränenflüssigkeit, diese
verbleiben 40 bis 60 Minuten am Auge
und müssen dann erneut appliziert
werden, was eine stündliche Gabe
notwendig macht.
Antibiotika und Kortikosteroide
werden dann benötigt wenn eine akute
Infektion bekämpft werden muss. Sie
dienen aber nur um Begleitsymptome
auszuschalten und ändern nichts an
der Ursache, Ziel muss es daher
immer sein, die eigene Produktion
der Tränenflüssigkeit wieder
anzukurbeln.
Zur Anregung der natürlichen
Tränenproduktion stehen Augensalben
zur Verfügung. Diese Salben stoppen
das Krankheitsbild an seinen
Ursprüngen und verhindern eine
weitere Zerstörung der Tränendrüsen.
Bei konsequenter Anwendung kommt es
in aller Regel schnell zur
Produktion von körpereigenen Tränen.
Erkrankungen der Linse:
Die Linse bündelt die Lichtstrahlen.
Trübungen der Linse (grauer Star)
oder die Verlagerung der Linse
(Linsenluxation) können unbehandelt
zur Erblindung führen.
Linsenluxation
(Linsenverlagerung)
Die Linsenverlagerung tritt vor
allem bei Terrierrassen (Jack
Russell Terrier, Deutscher
Jagdterrier) auf. Normalerweise
tritt die Linsenluxation beidseitig
auf. Das zweite Auge erkrankt
meistens innerhalb eines Jahres.
Die Verlagerung der Linse durch die Pupille in
den vorderen Augenbereich führt zu
einer Erhöhung des Augendrucks. Nur
durch das rasche Entfernen der Linse
besteht eine Chance, eine
vollständige Erblindung zu
verhindern.
Grauer Star (Katarakt)
Unter einem grauen Star/Katarakt/Cataracta
lentis versteht man jede Form von
Trübung der Linse oder der Kapsel.
Entscheidend für eine gute
Behandlungsstrategie ist eine
frühzeitige Erkennung des Katarakts.
Linsentrübungen können durch
Schädigungen während der
Entwicklung, durch Verletzungen und
Entzündungen, durch Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus) oder
Netzhauterkrankungen verursacht
werden.
Diabetogene Katarakte können
innerhalb von wenigen Tagen oder
Wochen entstehen, meist sind es die
ersten sichtbaren Zeichen einer
Diabetes mellitus.
Man unterscheidet hier bei in zwei
Formen, der juvenilen (Auftreten bis
zum 6. Lebensjahr) und der senilen
(Auftreten ab dem 6. Lebensjahr).
Nur bei ausgedehnten und
beidseitigen Linsentrübungen wird
das Sehvermögen merklich
eingeschränkt.
Grüner Star (Glaukom)
Der Grüne Star ist eine
Augenerkrankung, die mit einem
erhöhten Augendruck zusammenhängt.
Vom Primärglaukom, bei dem eine
angeborene Veränderung des
Abflusswinkels vorhanden ist,
unterscheidet man das
Sekundärglaukom, welches durch
Entzündungen, Blutungen,
Linsenverlagerungen und Tumore
ausgelöst wird. Unabhängig von der
Art des Glaukoms sind die
Folgezustände gleicher Natur.
Erkrankte Hunde zeigen
unterschiedliche Zeichen des
Unwohlseins.
-
Blinzeln/Zukneifen der Lider (Lichtscheue),
-
reduziertes Allgemeinbefinden (Apetittlosigkeit, Apathie),
-
Reiben,
-
Rötung.
Das Sehvermögen kann innerhalb kürzester Zeit
vollständig zerstört sein. Die
Behandlung des akuten Glaukoms wird
mit Druck senkenden Medikamenten und
chirurgischen Eingriffen
durchgeführt.
Regelmäßige Augendruckkontrollen ermöglichen
einen langsamen Druckanstieg
frühzeitig zu erkennen und mit
begleitender Druck senkender
Behandlung das Sehvermögen möglichst
lange zu erhalten.
Entzündung der Sehnerven
Sehnervenentzündungen (beidseitig)
führen unbehandelt zur akuten
Erblindung. Als Symptome zeigen sich
geweitete und starre Pupillen.
Verschiedene infektiöse Ursachen, aber auch
immunbedingte Prozesse werden für
diese Erkrankung zur Ursache
gezogen. Die Behandlung richtet sich
nach der Grunderkrankung.
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